Elektronische Funkwasserzähler

Funktionen und Vorteile

Die bisherigen mechanischen Wasserzähler werden sukzessive durch elektronische Wasserzähler ersetzt. Da die neuen Wasserzähler mit Funk ausgestattet sind, ermöglicht dies eine Fernauslesung Ihrer Zählerstände – Ablesetermine und Zählerkarten gehören somit der Vergangenheit an. Ihren Wasserverbrauch können Sie selbstverständlich auch weiterhin jederzeit ganz einfach auf dem Display einsehen.

Wie findet der Austausch der Wasserzähler statt?

Nach Ablauf der Eichfrist von sechs Jahren wird Ihr Zähler gegen den neuen (elektrischen) Funkwasserzähler getauscht. Ein Zählerwechsel vor Ablauf der Eichfrist findet nicht statt. Der Zählertausch wird ca. zwei Wochen vorher schriftlich angekündigt. Sofern der angekündigte Termin für Sie nicht passen sollte, finden wir mit Ihnen gemeinsam einen neuen Termin.

Wie funktioniert der Funkwasserzähler?

Die modernen elektronischen Wasserzähler messen die Trinkwassermenge nicht mehr mit mechanisch drehenden Teilen wie z. B. mittels eines Flügelrades im Wasserstrom. Die elektronischen Wasserzähler messen den Verbrauch über die Fließbewegung im Wasser mit einer sogenannten Ultraschallmessung. In dem Wasserzähler befindet sich ein Messrohr mit Ultraschallsensoren, das bereits geringste Wasserverbräuche zählt und als Momentandurchfluss anzeigt. Neben dem Zählerstand wird der momentane Durchfluss in einer kleineren Schrift auf dem Zählerdisplay angezeigt.

Diese Ultraschallmessung wird alle zwei Sekunden vorgenommen. Die ermittelten Daten speichert der Zähler ab. Dieser Prozess findet im Zählerinneren fortlaufend statt. Auf Basis dieser permanenten Messungen werden relevante Verbrauchswerte als Datenpaket verschlüsselt und per Funksignal an unsere datenschutzgesicherten Funkauslesegeräte gesendet.

Neue Zählertechnologie erkennt Wasserverluste

Kleinstverbräuche ab einem Liter pro Stunde werden somit nicht nur gezählt, sondern sichtbar auch als Durchfluss mit z. B. 0,001 m3/h angezeigt. Das kann helfen, um kleine Undichtheiten an der Toilettenspülung oder anderen Installation zu entdecken. Hierdurch lassen sich Kleinverluste im Haus leichter erkennen bevor größere Folgeschäden entstehen.

Erhöhte Lebensdauer, längere Eichgültigkeit

Alle Kaltwasserzähler haben nach dem Gesetz eine Eichgültigkeit von sechs Jahren und müssen danach durch neue ausgewechselt werden. Dies ist auch der Fall, wenn der Wasserzähler nur wenige hundert Kubikmeter gezählt hat. Eine Verlängerung der Eichzeit ist nur mit einem von den Eichbehörden vorgegebenen Stichprobenverfahren möglich. Dadurch, dass elektrische Wasserzähler so gut wie nicht verschleißen, haben moderne Wasserzähler gegenüber mechanischen Zählern sehr gute Chancen Stichprobenverfahren ggf. auch mehrfach zu bestehen. Die neue langlebigere Technik ist somit auch ein Beitrag zur Ressourcenschonung. Dies gilt in gleichem Maße für die Entsorgung. Im Gegensatz zu vielen herkömmlichen Wasserzählern ist in dieser neuen Zählergeneration kein Bleianteil mehr verbaut, so dass die Entsorgung umweltschonend durchgeführt werden kann.

Was zeigt der neue Zähler an?

Die nachfolgende Abbildung erläutert die wesentlichen Werte und Symbole, die auf dem LCD-Display des elektronischen Wasserzählers angezeigt werden können. Über die Anzeige besteht jederzeit die Möglichkeit, den aktuellen Zählerstand abzulesen.

Um Anzeigefehler feststellen zu können, verändert sich einmal pro Minute die Anzeige im Rahmen eines Selbsttests. Daher sind kurzzeitig alle Symbole sowie der Softwarestand (Abkürzung „FW") sichtbar. Eine Ereignismeldung liegt nur dann tatsächlich vor, wenn das Symbol dauerhaft, auch nach dem Selbsttest, sichtbar bleibt.

Wir empfehlen unseren Kunden einen regelmäßigen Blick auf den Zähler zu werfen, um z.B. Schleichwassermengen (Durchflussrate) kurzfristig zu entdecken. Somit können Sie Wasserverluste in Ihrer Hauswasserinstallation durch z.B. durchlaufende Spülkästen oder Rohrbrüche frühzeitig erkennen.

Betriebssicherheit und Warnmeldungen

Über die sichtbaren Fehlercodes in der Anzeige hinaus registrieren und übertragen über das Drive-By-Verfahren und über LoRa-Funk die modernen Wasserzähler auch noch weitere Warnmeldungen und Betriebszustände. Hierzu zählen niedrige Wassertemperaturen (Frostgefahr), Fließrichtungswechsel sowie Minimal- und Maximaldurchflüsse. Überschreitet ein Parameter eine gewisse Dauer den Schwellenwert, wird eine Warnmeldung generiert und per Funk versendet.

Nachfolgend haben wir die Schwellenwerte für die überwachten Parameter eines Wasserzählers mit der Größe Q3=4 (cbm/h)

aufgeführt.

Parameter / Warnschwellen (Stand: 2.3.2021)

Leckageanzeige: Durchfluss > 40 l/h (0,040 cbm/h) über 24 h

Rohrbruchanzeige: Durchfluss > 800 l/h (0,800 cbm/h) über 1 h

Warnanzeige: bei Fließrichtungswechsel, Temperatur < = 3° Celsius (zeitunabhängig)

Sendeleistung

Der Zähler ist batteriebetrieben. Diese Batterie versorgt sowohl das Messsystem als auch die Funkeinheit für mehr als 12 Jahre mit Strom. Die elektromagnetische Strahlung des Systems ist auf Grund dieser technischen Gegebenheiten im Vergleich zu anderen Hochfrequenzfunkquellen wie z. B. Radio, Funk- und Mobiltelefonie und Fernsehen äußerst gering und liegt weit unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte.

Schon ein einminütiges Telefonat mit einem Mobiltelefon übertrifft die Strahlendosis, die der Wasserzähler in der gesamten Einsatzzeit aussendet. Die maximale Sendeleistung beträgt nur 0,01 Watt bei einer Frequenz von 868 Megahertz (MHz).

99,99 Prozent des Tages wird dabei nicht gesendet, da die Übertragung eines Telegramms für das Drive-by-Verfahren nur maximal 16 Millisekunden dauert.

Wie sieht es mit dem Datenschutz aus?

Bei einer Datenübertragung werden lediglich diejenigen Daten übertragen, die zur Verbrauchsabrechnung bzw. zur zuverlässigen Wassernetzanalyse und -steuerung notwendig sind. Neben diesem Grundsatz der Datenminimierung stellen wir durch entsprechende technische und organisatorische Maßnahmen ein hohes Niveau an Datensicherheit her mit dem Ziel, die gesamte Datenübertragung jederzeit gegen unbefugte Zugriffe bzw. unbefugtes Auslesen abzusichern.

Die Datenübertragung erfolgt durch eine 128-Bit-AES-Verschlüsselung. Jeder Zähler hat einen eigenen 32-stelligen Verschlüsselungscode. Diesen kennt nur die NEW Netz GmbH. Es können nur dafür vorgesehene Lesegeräte zur Auslesung der Zähler verwendet werden, die den benötigten Schlüssel zum passenden Zähler haben. Die Zusammenführung der Verbrauchsdaten mit den Daten des Anschlussinhabers erfolgt wie in der Vergangenheit auch erst im Abrechnungssystem der NEW Netz.

Wann soll der Zähleraustausch abgeschlossen sein? 

Innerhalb des Turnuswechsels von sechs Jahren sollen alle Zähler ausgetauscht sein.

Einsatz von Funkwasserzählern